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18. September 2012
18. September 2012
Zu einem Vortrag anläßlich des 150. Geburtstags von Gerhart Hauptmanns lädt die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover am 18. Oktober um 17 Uhr ein. Bernhard Tempel, Webmaster und Vorstandsmitglied der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft e.V., spricht über Hauptmanns Verhältnis zum Alkohol:
»Ich trinke mehr für Andre als für mich«
Gerhart Hauptmann – Ein Dichter und sein Alkohol
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Der 150. Geburtstag Gerhart Hauptmanns rückt näher, und allmählich kommen die Einschläge dichter. Erschien Anfang August der Nachtragsband zur internationalen Bibliographie (wir berichteten), liegt nun der sehr wahrscheinlich gewichtigste Beitrag des Jubiläumsjahrs vor: Eine Biographie des Dichters aus der Feder von Peter Sprengel.
Umschlag von Peter Sprengels Hauptmann-Biographie
Um die Bedeutung dieses Werks ermessen zu können, hilft ein Blick auf die bisherige Lage der Hauptmann-Biographik. In den letzten Jahrzehnten waren es vor allem drei Biographien, die in mehreren Auflagen verfügbar waren:
- Eberhard Hilschers (1927–2005) umfangreiche Gesamtdarstellung erschien erstmals 1969 im Ost-Berliner Verlag der Nation unter dem schlichten Titel »Gerhart Hauptmann«.[1] Bis 1979 folgten zwei weitere Auflagen,[2] kurz vor der Wende 1987 eine Neubearbeitung, die den Untertitel »Leben und Werk« erhielt und nun veröffentlichtes wie unveröffentlichtes Material aus dem Nachlaß Gerhart Hauptmanns auswerten konnte.[3] Die Neubearbeitung erschien als Lizenzausgabe 1988 auch in Westdeutschland[4] und war die Grundlage für eine Taschenbuchausgabe, die der Aufbau-Verlag 1996 anläßlich von Hauptmanns 50. Todestag herausbrachte.[5] Das Nachwort dieser Taschenbuchausgabe bezeichnet das Werk nun als Biographie und gibt einen kurzen Hinweis auf die »schwierigen kulturpolitischen Bedingungen«, unter denen die »Urfassung« in der DDR entstand. »Erst Mitte der achtziger Jahre« sei es gelungen, »(wenngleich nicht immer kompromißlos), ärgerliche Lektoratseinschübe und verordnete Passagen aus der 1. Auflage von 1969 weitgehend zu eliminieren«.[6]
Hilschers Hauptmann-Biographie war zweifellos ein Meilenstein, insbesondere weil sie ihrem Autor als Bewunderer Thomas Manns eine wohltuende Distanz zu seinem Gegenstand ermöglichte, die früheren Hauptmann-Biographien fehlte, da sie oft von Autoren aus dem Bekanntenkreis Hauptmanns stammten (z.B. von Paul Schlenther [1854-1916] oder Joseph Gregor [1888-1960]). Gleichwohl war Hilschers Hauptmann-Buch mehr eine Werkmonographie in chronologischer Darstellung mit biographischem Schwerpunkt als eine Biographie im engeren Sinne.
- Das Gegenstück zu Hilschers Arbeit für den westdeutschen Buchmarkt stammte von Wolfgang Leppmann (1922–2002). »Gerhart Hauptmann. Leben, Werk und Zeit« lautet der Titel seiner 1986 im Scherz-Verlag veröffentlichten Hauptmann-Biographie,[7] die drei Jahre später auch im Fischer Taschbuchverlag[8] erschien und zwischen 1995 und 2007 in einer Neuausgabe bei Propyläen und Ullstein erhältlich war.[9] Warum sich diese Biographie geringerer Beliebtheit erfreute, obwohl sie im Untertitel 1995 sogar als »die Biographie« bezeichnet wurde (die folgenden Ausgaben waren wieder bescheidener), bedürfte einer eigenen Untersuchung. Der geringere Umfang wird kaum der Grund sein, sicher auch nicht, daß es bei Leppmann keine biographische Zeittafel gibt (wie Hilscher sie bietet). Über ein Register erwähnter Personen und Werke Hauptmanns verfügen beide Biographien, so daß auch hier nicht der Grund liegen dürfte. Der Gebrauchswert von Leppmanns Darstellung (für gezielten Zugriff) ist etwas beschränkter aufgrund der gröberen Gliederung.
- Gänzlich anderen Charakter hat die Rowohlt-Bildmonographie von Kurt Lothar Tank (geb. 1910), die zwischen 1959 und 2006 insgesamt 28 Auflagen erfuhr.[10] Geringerer Umfang, hoher Anteil an Illustrationen und Zitaten, die für sich sprechen sollen, und stärkere Beschränkung auf im engeren Sinne Biographisches sind Kennzeichen der Reihe, in denen der Band erschien. Da die Hauptmann-Forschung nicht frei von Fortschritten war, wäre – gerade angesichts der großen Verbreitung der Rowohlt-Bildmonographien – eine Neufassung auch des Bandes über Hauptmann längst an der Zeit gewesen. (Vielleicht kann der Verlag dafür nun Peter Sprengel gewinnen, nachdem die große Hauptmann-Biographie vollendet ist?)
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Wer Gerhart Hauptmanns Novelle »Der Ketzer von Soana«, sein Schauspiel »Und Pippa tanzt!« oder die späte, posthum veröffentlichte Novelle »Mignon« kennt, dürfte eine Vorstellung davon erhalten, welche Bedeutung Oberitalien und Teile der italienischen Schweiz für den Dichter hatten. Wie häufig er zwischen 1896 und 1939 in Italien aufhielt, teils über Monate, ist den Biographen natürlich bekannt.
Im kommenden Frühjahr gibt es die Gelegenheit, in Form einer Studienreise den Spuren Hauptmanns im Tessin und in Oberitalien zu folgen. Vom 2. bis 6. April 2013 bietet Urs von der Crone ein Besichtigungs- und Vortragsprogramm an, bei dem unter anderem die Borromäischen Inseln im Lago Maggiore, der Monte Generoso, das Maggiatal und der Monte Veritá erfahren werden können, also Schauplätze unter anderem von »Mignon« und des »Ketzers von Soana«.
Auf dem Programm stehen auch zwei Vorträge von Peter Sprengel (Freie Universität Berlin): »Heiligsprechung des Eros: Rovio und der ›Ketzer von Soana‹« und »Literatur-Gespenster am Lago Maggiore: Sestri und Hauptmanns letzte Novelle ›Mignon‹«.
Ausführliche Informationen und Kontaktdaten bietet das Plakat des Veranstalters.
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Vor neun Jahren erschien der erste Nachtragsband zu Sigfrid Hoeferts »Internationaler Bibliographie zum Werk Gerhart Hauptmanns« (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft e.V., Bd. 3, 4 u. 12). Zum Hauptmann-Jahr 2012, in dem sowohl der 150. Geburtstag des Dichters als auch das 100jährige Jubiläum der Nobelpreisverleihung zu feiern sind, erscheint im August nun ein zweiter Nachtragsband. Wie zuvor werden Primär- und Sekundärliteratur seit Veröffentlichung des letzten Bandes und Nachträge zu den vorigen Bänden verzeichnet, insgesamt weit über 1200 neue Beiträge über Hauptmann.
Sigfrid Hoefert: Internationale Bibliographie zum Werk Gerhart Hauptmanns. Bd. IV / von Sigfrid Hoefert in Zusammenarbeit mit Bernhard Tempel. Berlin: Erich Schmidt, 2012 (Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft 15). – 167 S. – ISBN 978-3-503-13727-5. – 29,80 €
Weitere Informationen und Inhaltsverzeichnis und Einleitung finden sich im Verlagskatalog.
Mitglieder der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft, die ihren Jahresbeitrag für 2012 entrichtet haben, erhalten den Band im Spätsommer zugesandt. Dies gilt selbstverständlich auch für neue Mitglieder, die sich noch zum Beitritt entscheiden.
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Am 17. November 2012 findet von 14 bis 16.30 Uhr die alljährliche Mitgliederversammlung der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft e.V. im Gerhart-Hauptmann-Museum (Erkner) statt.
Im Anschluß von 17 bis 19 Uhr ist eine literarische Abendveranstaltung geplant, mit voraussichtlich folgenden Vorträgen: »Georg Lukács als Rezipient und Kritiker Gerhart Hauptmanns« (Dr. Bernhard Tempel, Hannover) und, mit etwas epischerem Titel: »›Ich wußte, Ihr würdet Euch noch an seinen Randglossen erbauen müssen, ehe das Gespräch zu Ende wäre.‹ Zwei Wege Gerhart Hauptmanns zum Hamlet, nachgezeichnet anhand zweier Shakespeareausgaben aus seinem Nachlass« (Alexander Martin Pfleger, Glattbach).
Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
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Zum aktuellen Jubiläumsjahr – am 15. November 2012 jährt sich der Geburtstag Gerhart Hauptmanns zum 150. Mal, und vor 100 Jahren erhielt er den Nobelpreis für Literatur – wird im Schlesischen Museum zu Görlitz am 11. Mai eine Sonderausstellung »Poetische Orte. Bilder und Texte von Ivo und Gerhart Hauptmann« eröffnet. Die Ausstellung wird bis zum 17. Februar 2013 gezeigt und von einem laut Ankündigung reich bebilderten Katalog begleitet.
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Die erste Lieferung für 2012 der Hinweise auf neue Hauptmann-Literatur (mit älteren Ergänzungen) ist online bereits verfügbar und wird mit den nächsten „Mitteilungen“ des 1. Vorsitzenden an die Mitglieder verschickt.
Die Gliederung ist seit der Lieferung 2010-2 etwas verändert, schon in Vorbereitung auf eine entstehende Kumulation: Rezensionen werden jetzt beim rezensierten Werk aufgeführt, ggf. wird das rezensierte Werk für die Anzeige weiterer Rezensionen wiederholt aufgeführt. Überwiegend Gerhart Hauptmann gewidmete Sammelbänden erscheinen nun unter den selbständigen Publikationen, die enthaltenen Beiträge folgen als untergeordnete Liste.
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Aus dem umfangreichen Werk Gerhart Hauptmanns wird im Deutschunterricht fast nur noch eines der Dramen Der Biberpelz, Die Ratten oder Die Weber behandelt, sowie die Novelle Bahnwärter Thiel. Auf diese Werke sind die bekannten Verlage eingestellt, die kommentierte Ausgaben und Lektürehilfen anbieten, und selbst innerhalb dieses ›Hauptmann-Kanons‹ gibt es ein starkes Gefälle zugunsten des Bahnwärter Thiel, der es mit 3,7 Millionen verkauften Exemplaren immerhin unter die Top Ten seit 1948 in Reclams Universal-Bibliothek gebracht hat (auf Platz 6, noch vor Theodor Storms Schimmelreiter)[1] .
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10. Dezember 2011
10. Dezember 2011
Wie aus mehreren Anfragen an die Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft hervorgeht, soll das einst nach Gerhart Hauptmann benannte Theater in Zittau seinen Namenspatron verlieren. Auf der Homepage ist darüber noch nichts zu finden, als Betreiber des seit Anfang 2011 wieder mit dem Theater Görlitz fusionierten Theaters ist dort die „Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH“ genannt. Wie man einer aktuellen Petition entnehmen kann, ist sogar geplant, die Theatersparte zu schließen. Wer die Petition zeichnen möchte, kann das hier tun:
https://www.openpetition.de/petition/online/theater-zittau-muss-bleiben
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In der Ausgabe vom 15. Oktober 2011 des Berliner »Tagesspiegel« stellt David Bedürftig das groß angelegte Projekt zur Erschließung von Gerhart Hauptmanns Briefnachlaß vor. Das von der DFG geförderte Gemeinschaftsprojekt der Staatsbibliothek zu Berlin und der Freien Universität Berlin sieht vor, alle Briefe zu digitalisieren und über die zentrale Autographendatenbank Kalliope auffindbar zu machen; die Briefe Hauptmanns sollen überdies mit Regesten erschlossen werden.
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